Eritrea
Am 2. November 2011 zeigte sich Littorina VT 2 im 2.342 m N.N. hoch liegenden Bahnhof der Hauptstadt von Eritrea Asmara neben der Diesel-Lok 27D, die 1957 von Krupp gebaut wurde. Foto Ralf Störk
>>> Fotos & Dokumente von der Bahnstrecke Massawa - Asmara
Vom Hafen Massawa aus führt eine mittlerweile wieder in Betrieb genommene Eisenbahnverbindung auf 950 mm Spur zur Hauptstadt Asmara, die von etwa 665.000 Einwohnern bewohnt wird. Es ist geplant, die weitergehende Strecke von Asmara nach Agordat im westlichen Tiefland wieder aufzubauen.
Die Strecke wurde ab 1887 von den italienischen Kolonialherren erbaut und führte 1941 über Asmara bis nach Biscia. Mit der Besetzung durch britische Truppen endete die italienische Herrschaft 1941. Heute befindet sich Eritrea im Übergang zur Demokratie. Internationale Beobachter betrachten das politische System als repressiv oder als Diktatur. Die Beziehungen zu den Nachbarstaaten gelten als angespannt, die Flüchtlingswelle von Eritreern spricht für sich. Vor diesem Hintergrund beruht der Tourismus in Eritrea weitestgehend auf Individualurlauber, zu denen insbesondere Eisenbahnfreunde zählen. Obwohl es sich in Eritrea um einen Staatsbahnbetrieb handelt, verkehrt kein einziger planmäßiger Zug, so dass Sonderfahrten auf der kühnen Gebirgsstrecke nach Asmara für Eisenbahnliebhaber die einzige Chance sind, ihrem Hobby zu fröhnen.
Bahnhöfe an der Strecke Massawa - Asmara (Höhe N.N.):
- km 0,0 Massawa-Port (ehemals Halt für Littorina) (2 m)
- km 1,8 Massawa (2 m)
- km 2,8 Edaga Berai (2 m)
- km 3,8 Campo Marte (9 m)
- km 4,6 Otumlo (11 m)
- km 7,7 Moncullo (30 m)
14-Bogen-Viadukt - km 13,0 Amassat (66 m)
- km 19,5 Dogali (100 m)
- km 27,0 Saati
- km 19,5 Mai Atal (168 m)
- km 35,9 Kreuzung 36 (312 m)
Tunnel 1 - km 42,1 Kreuzung 42 (475 m)
Tunnel 2
4-Bogen-Viadukt
3-Bogen-Viadukt - km 45,0 Demas (416 m)
- km 51,6 Kreuzung 52 (516 m)
- km 57,0 Baresa (600 m)
4-Bogen-Viadukt - km 64,2 Kreuzung 65 (788 m)
4-Bogen-Viadukt
5-Bogen-Viadukt
4-Bogen-Viadukt
Tunnel 3
Tunnel 4
4-Bogen-Viadukt
Tunnel 5 - km 69,6 Ghinda (888 m)
3-Bogen-Viadukt - km 75,0 Kreuzung 75 (1.069 m)
Tunnel 6 - km 81,0 Embatkalla (1.274 m)
Tunnel 7
Tunnel 8
Tunnel 9
5-Bogen-Viadukt
5-Bogen-Viadukt - km 87,0 Kreuzung 87 (1.473 m)
Tunnel 10 - km 93,9 Nefasit (1.671 m)
Tunnel 11 - km 99,2 Kreuzung 99 (1.874 m)
Tunnel 12-16
Galerie
Tunnel 17-20 - km 104,9 Arbaroba (2.064 m)
5-Bogen-Viadukt
Tunnel 21 - km 107,4 Hinzi
1-Bogen-Viadukt
Tunnel 22-27 - km 110,4 Shegerini (2.246 m)
Tunnel 28
4-Bogen-Viadukt
2-Bogen-Viadukt
Tunnel 29 - km 115,0 Kreuzung 115 (2.394 m)
- km 117,6 Asmara (2.342 m)
Streckenbeschreibung:
Ausgangspunkt der Strecke ist der Hafen von Massawa.
Vom Hafen aus wird über einen kurzen Damm die Insel Taulud mit dem Bahnhof Massawa erreicht.
Über einen längeren Damm wird das Festland erreicht. Nach Durchquerung der flachen Küstenebene wird es langsam hügeliger. Nach dem Bahnhof Moncullo überbrückt ein 14-Bogen-Viadukt den Fluß Obel.
Hinter dem Bahnhof Mai Atal steigt die Strecke erheblich an und verläuft durch eine Steppe.
Bei Baresa verläuft die Strecke entlang eines Wadi.
Die auf diesem Streckenabschnitt liegenden Tunnel Nr. 3 bis 5 weisen eine große Fledermauspopulation auf, die sich sogar in das Wageninnere der Personenwagen verirren können. Nichts für schwache Gemüter!
Vor dem Bahnhof Ghinda wird eine enge Schlucht durchquert.
In zahlreichen Schleifen gewinnt die Strecke zwischen Ghinda und Embatkalla erheblich an Höhe.
Schleifen der Bahntrasse bei Embatkalla (Bildmitte und rechts unten).
Die Strecke steigt bis zum Bahnhof Nefasit weiter an und ist im Verlauf nach Arbaroba zunehmend kühner trassiert.
Etwa in der Bildmitte ist der Zug in den Steilhängen bei Arbaroba zu erkennen
Nach dem Bahnhof Arbaroba wird ein 5-Bogen-Viadukt erreicht.
Die Strecke steigt weiter an und erreicht nach etlichen Schleifen das Kloster Shegerini.
Zwischen Shegerini und Asmara klebt die Bahnstrecke steil an den Berghängen.
Kurz vor Asmara zeigt sich die Strecke endlich auf der Hochebene angekommen.
Der Bahnhof Asmara ist heute Endpunkt der Strecke, die ursprünglich bis Biscia (km 343,0) im Betrieb war.
Alle Fotos Ralf Störk.