Baureihe – ET 91
Das Alpenvorland war beliebtestes Fahrtziel des Gläsernen Zuges, wie hier im Frühjahr 1987 bei Unterammergau (Strecke Murnau - Oberammergau). Foto Bernd Mühlstraßer
>>> zu den Fotos Baureihe ET 91
Die Deutsche Reichsbahn bestellte bei Fuchs und AEG 1938 und 1939 zwei elektrische Triebwagen für Ausflugsfahrten, um der zunehmenden Konkurrenz durch Kraftomnibusse ein geeignetes Schienenfahrzeug entgegenzusetzen. Aufgrund der großzügigen Verglasung des Zuges erhielten die Fahrzeuge schon bald den Spitznamen "Gläserner Zug". Vom mittig angeordneten Einstieg mit weitgehend verglasten Zwischenwänden erreichten die Fahrgäste die beiden Großraumabteile. Damit alle Fahrgäste in Fahrtrichtung sitzen konnten, waren die Sitzlehnen umstellbar, wie es später auch bei den Diesel-Triebwagen der Baureihe VT 98 der Fall war. Die Toilette war mittig in Tieflage angeordnet. Während ET 91 02 am 9. März 1943 Opfer eines Bombenangriffs auf München wurde, überlebte ET 91 01 den Krieg, eingemauert im Lokschuppen des Bahnhofs Bichl (Strecke Tutzing - Kochel). Nach Kriegsende erfreute sich das Fahrzeug weiterhin großer Beliebtheit und kam nach Wiederherstellung der Deutschen Einheit auf frisch elektrifizierten Strecken bis nach Berlin zum Einsatz. Haupteinsatzstrecke war die Karwendelbahn von München über Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald nach Innsbruck mit Rückfahrt über Kufstein sowie alle landschaftlich reizvollen Strecken in Österreich und der Schweiz. Doch eine Flankenfahrt mit einem nach München ausfahrenden Eilzug beendete am 12. Dezember 1995 in Garmisch-Partenkirchen die beliebten Ausflugsfahrten (1 Toter und 51 Verletzte). Das schwer beschädigte Fahrzeug ist im Eigentum des DB Museums und steht heute im Bahnpark Augsburg. Eine betriebsfähige Aufbereitung ist nicht vorgesehen.