Neu für Abonnenten: Aufsatz von Dr. Ing. Culemeyer
Die neuere Entwicklung der Straßenfahrzeuge für Eisenbahnwagen und ihrer Hilfsvorrichtungen
V o n R e i c h s b a h n d i r e k t o r Dr.-Ing. C u l e m e y e r , B e r li n
aus: Die Reichsbahn 11. Jg. Heft 7 vom 13.02.1935 Seiten 212-224.
Wenn im Jahre 1935 Deutschland das hundertjährige Bestehen des deutschen Eisenbahnwesens feiert, dann wird auf der in der alten deutschen Stadt Nürnberg stattfindenden Erinnerungsausstellung, die Bilder aus der Entwicklung des deutschen Eisenbahnwesens zeigen wird, auch ein Straßenfahrzeug für Eisenbahnwagen teilnehmen, das gewissermaßen den Kreis der Entwicklung schließt und die Eisenbahnwagen wieder zur Mutter Straße zurückführt, von der einst das Eisenbahnwesen sowohl örtlich wie in bezug auf die Bauart der ersten Eisenbahnwagen seinen Ausgang genommen hat.
Eine ganze Reihe deutscher Städte wird dann bereits den regelmäßigen Verkehr mit Güterwagen erleben, die auf Gummirädern geräusch- und erschütterungslos über die Straße rollen und dem Frachtkunden der Reichsbahn die Bahnwagenladungen umladefrei ins Haus tragen.
An der Jahreswende 1934/35 konnte die Reichsbahn einen Bestand von 16 Straßenfahrzeugen für Eisenbahnwagen aufweisen, während gleichzeitig sich noch 15 Stück im B a u befanden und die Mittel für den Bau weiterer 30 Fahrzeuge nebst zugehörigen Motorschleppern für das Jahr 1935 bereitgestellt waren. Dieser schnelle Aufschwung wird im wesentlichen dem Erfolg der ersten, aus zwei Fahrgestellen mit 16 Rädern bestehenden Straßenfahrzeugbauart verdankt, die durch ihre Leistungsfähigkeit und vorzügliche Lenkbarkeit sich schnell den Beifall der Verfrachter erwarb. Beide Fahrgestelle, unter sich und mit dem Gleis der Überladerampe gekuppelt (Bild 1, bilden mit diesem eine durchgehende Schienenbahn, auf welchen Umstand das leichte Überladen der Güterwagen mit zurückzuführen ist.
Doch nicht nur die konstruktiven und betrieblichen Eigenschaften dieses Fahrzeuges, die an anderer Stelle bereits eingehend behandelt wurden*), haben seine schnelle Einführung ermöglicht.
*) Siehe Aufsätze von C u l e m e y e r :
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