Lloyd- und Riviera Express

Ab dem 3. Dezember 1900 verband erstmals der zunächst als Riviera-Berlin-Express bezeichnete Luxuszug Berlin mit der Riviera. Der Laufweg des Zuges führte über Erfurt, Frankfurt am Main, Ludwigshafen, Straßburg, Belfort, Lyon und Marseille nach Ventimiglia. Entsprechend der damaligen Hauptsaison an der Riviera verkehrte der Zug nur im Winter und dem zeitigen Frühjahr.

Ab 1. Dezember 1901 wurden in Frankfurt am Main zwei Zugläufe, die aus Amsterdam und Berlin kamen, vereint. Dieser nunmehr als Riviera-Express bezeichnete und nicht täglich verkehrende Zug lief weiter über Ludwigshafen, Straßburg , Lyon nach Menton an der Riviera.  Ab dem 31. Dezember 1905 verkehrte der Zug ab Berlin täglich, während der Zuglauf von Amsterdam nur an zwei Wochentagen erfolgte. Am 30. April 1911 verkehrte der Riviera-Express zum letzten Mal unter diesem Namen zum Zielbahnhof Ventimiglia.

Ab dem Winter 1911/12 wurde der Zuglauf mit dem Lloyd-Express zusammengelegt, der seit 1908 Hamburg mit Genua verband und dort Anschluss an die Schiffe des Norddeutschen Lloyd herstellte. Der nun als Lloyd- und Riviera Express bezeichnete Zug galt mit neun Schlafwagen und zwei Gepäckwagen als längster und schwerster Zug der Internationalen Schlafwagengesellschaft. Der weiterhin nur in der Wintersaison betriebene Zug verkehrte am 30. April 1914 zum letzten Mal vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

>>> hier kommen Sie zu einer detaillierten Beschreibung des Zugs aus dem Buch "Aus dem Betriebe des norddeutschen Lloyd Bremen" aus dem Jahre 1912 (mit Ticket)

Neue Bildgalerie: Frühling 2022

 

Trauriger bahntechnischer Höhepunkt des Frühlings 2022: 111 082 mit einem Flüchtlingszug aus 16 Wagen von Warschau nach München. (12.03.2022 nördlich von Ansbach)

>>> zur Bildgalerie (ohne Ticket bis 1.05.2022)

Viaduc de Garabit

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Oldtimertreffen am Fuße des Viaduc de Garabit. Foto vom 29.04.2003 Ingo Ehrlich.

In der Einsamkeit des Zentralmassivs überquert der Viaduc de Garabit das Tal der Truyere. 1880 begannen die Bauarbeiten durch die Brückenbauanstalt Eiffel & Compagnie im Rahmen des Streckenbaus von Clemont-Ferrand nach Beziers. Die Dimensionen der Brücke sind beeindruckend: Länge ca. 565 Meter, Höhe 122 Meter und Spannweite des im April 1884 geschlossenen Bogens 165 Meter. 3.169 Tonnen Eisen, 41 Tonnen Stahl, 23 Tonnen Guss und 15 Tonnen Blei sowie 18.647 Kubikmeter Mauerwerk wurden verbaut.

>>> zum Beitrag

Großes Pfingstupdate

103 168 durchfuhr im Mai 1987 mit IC nach München den Bahnhof Geislingen an der Steige

103 168 durchfuhr im Mai 1987 mit IC nach München den Bahnhof Geislingen an der Steige. Foto Ulrich Sax

 

Abschied vom Nachtzug München – Paris

20140041-k85 Paris Est, 17079 vor Lr aus 450

Mit dem Fahrplanwechsel Winter 2014/15 wurde die Nachtzugverbindung München - Paris eingestellt. Dies ist Anlass um kurz auf die Geschichte dieser Nachtverbindung einzugehen. Foto CNL 450 Berlin - Paris mit Wagengruppe aus München im Dezember 2014 im Bahnhof Paris Est. Alle Fotos Josef Mauerer

20140025-k85 CNL (40)418

Bis zum Dezember 2008 gab es einen direkten Nachtzug D 260/261 zwischen München und Paris. Dieser Zug fuhr seit 1991 in dieser Form und war Nachfolger des D 263/262 "Orient-Express" in dessen seit den 1950ziger Jahren unverändert gebliebener Fahrplanlage. der "Orient-Express" selbst wurde 1991 zu einer optimierten Nachtverbindung Paris - Wien - Budapest, die zu nachtschlafender Zeit in München-Ostbahnhof hielt. Doch auch der "Orient-Express" ist längst Geschichte geworden.

20140030-k85 CNL 450 in Paris

Einfahrt des CNL 450 im Dezember 2014 in Paris. Als Nachfolger des direkten D 260/261 verkehrte ab Dezember 2008 der CNL 418/419 mit Wagenübergang in Mannheim auf den CNL 450/451 von Berlin. zeitweise gab es 2011 auch eine Wagengruppe von/nach Hamburg. Nun wurde zum Fahrplanwechsel im Winter 2014 auch die letzte Nachtzugverbindung München - Paris aus dem Fahrplan gestrichen.

Südfrankreich im Mai 2014

Die französische Regierung steht vor neuen Einsparungen ihres Haushaltsbudgets. Da liegt es sehr nahe, dass davon letztendlich auch die SNCF betroffen sein wird. In den Fachzeitschriften werden bereits diverse Linien, die zur Stilllegung anstehen aufgelistet. Darunter eine Vielzahl von Strecken, deren bescheidenes Fahrplanangebot sich in den letzten 10 Jahren in der Regel gar nicht oder nicht zum Vorteil verändert haben. Nachdem ich von diesen Strecken vor geraumer Zeit viele Fotos gemacht hatte, lag es nun nahe mit einem Interrail-Ticket die in Südfrankreich eventuell betroffenen Strecken auch zu bereisen.

Donnerstag 1. Mai 2014

Überpünktlich kam der EC aus München zur Weiterfahrt über Kempten nach Zürich in Buchloe an, wo meine Reise begann. Im ersten Wagen hinter der Solo verkehrenden Baureihe 218 ist fast alles leer. Es herrscht sehr ruhiger Feiertagsverkehr nur zwischen Bregenz und Winterthur ist etwas mehr Reisendenverkehr. Kurioserweise steht im Bahnhof St. Margrethen eine Lok der DB vom Typ Baureihe 185, wie die da wohl hingekommen ist?   Im Baustellenbereich zwischen Winterthur und Zürich drückt es mich auf einmal in den Sitz, so geht die Lok durch. Ich denke "war wohl Überspannung" und schon wird eine Schnellbremsung eingeleitet, so dass im Großraumwagen spürbar hörbar mehrere Sitze durch die Fliehkraft in die ausgezogene Stellung ausfahren. Aber gleich geht die Fahrt weiter. Gott sei Dank! Sehr pünktlich erreichen wir Zürich, wo ich in den seit Winterthur hinterherfahrenden ICN nach Geneve einsteige. Dieser Zug fährt über Aarau, Olten, Solothurn, Yverdon und ist bis Olten gut besetzt. Im regen erreiche ich Genf, wo ich etwas umherirre, um den französischen Bahnsteig zu erreichen. Der Elektro-Triebwagen nach Grenoble ist gut gefüllt. Gemächlich rollen wir nach Bellegarde mit seinem museal wirkendem Bahnhof. Es folgt ein landschaftlich besonders schöner Abschnitt am Lac du Bourget  entlang.

Grenoble-TER-01-05-2014

Über Chambery gelange ich super pünktlich nach Grenoble Foto s.o.), wo am gleichen Bahnsteig der Doppelstock-Triebwagen nach Lyon fast leer bereit steht. In schnittiger Fahrt geht es nach Lyon, wo wir dann im Bahnhofsvorfeld 30 Minuten auf die Einfahrt warten. Dies ist zumindest für mich nicht weiter tragisch, da ich mein Hotel unmittelbar am Bahnhof gebucht habe und in Lyon nur noch ein paar notwendige Reservierungen von reservierungspflichtigen Zügen vornehmen will. Mit einem Streifzug durch die schöne Stadt Lyon und einem Essen in einem China-Restaurant klingt der erste Reisetag trotz Platzregen auf dem Weg zurück ins Hotel gemütlich aus.

Fahrplan:

ab 07:58 Buchloe EC 196
an 11:44 Zürich HB

ab 12:04 Zürich IC522 (Neigezug)
an 14:42 Geneve

ab 14:59 Geneve TER96642
an 17:06 Grenoble

ab 17:23 Grenoble TER17632
an 18:46 Lyon Part Dieu (Verspätung +30 Minuten)

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Gare de Strasbourg

Das Deutsche Kaiserreich errichtete den heutigen Gare de Strasbourg bzw. den Straßburger Hauptbahnhof. Unter dem Architekten Johann Jacobsthal begannen 1878 die Bauarbeiten. Mit der Einweihung des neuen Bahnhofs am 15.08.1883 konnte der alte Kopfbahnhof außer Betrieb genommen werden. Die Bauarbeiten endeten jedoch erst 1898. Die Anlage diente neben dem Reiseverkehr auch als Güter- und Rangierbahnhof. Das repräsentative zweistöckige und 128 Meter lange Empfangsgebäude im Neorenaissance-Stil wurde 1906 auf beiden Seiten von den ebenfalls neu gebauten Post- und Polizeigebäuden flankiert. Gleichzeitig wurde der Rangierbahnhof an den Stadtrand nach Hausbergen ausgelagert, dessen Stilllegung 2006 erfolgte.
Vom Bahnhofsvorplatz gelangt man ebenerdig in das Gebäude und den Bahnsteigtunnel, von dem aus Treppen zu den Bahnsteigen führen. Die 13 Bahnsteiggleise werden von einer zweischiffigen Bahnsteighalle überspannt. Die seinerzeit hochmoderne Anlage wurde von Anfang an elektrisch beleuchtet und hatte Zentralheizung. Dem Gepäcktransport zu den Bahnsteigen dienten Lastenaufzüge. Je ein Salon für den deutschen Kaiser und die Kaiserin stehen noch heute Ehrengästen zur Verfügung.

Gare de Strasbourg 13.07.2013

Das reich dekorierte Empfangsgebäude hat sich bis heute erhalten. Am 5.11.2007 wurde eine an der Eingangsfront des Empfangsgebäudes und über den Vorplatz eine gewölbte Glaskuppel aus 600 bis 900 Tonnen Glas geschaffen. Damit wird zum einen die historische Fassade geschützt. Zum anderen besteht nun ein lichtdurchfluteter Vorraum mit Zugang zum neuen Untergeschoß mit den Gleisen der wieder eröffneten Straßenbahn.

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