Unser persönlicher Jahresrückblick

Um eines gleich von Anfang an klar zu stellen. Dies ist kein vollumfänglicher Bericht aller Ereignisse, die im Jahr 2017 die Eisenbahn geprägt haben. Vielmehr handelt es sich um eine persönliche Rückschau auf das vergangene Jahr.

Mit Jahresbeginn 2017 war es absehbar, dass die Leistungen mit alten Bn-Wagen langsam ihrem Ende entgegen gingen. Zeigten sich im Januar z.B. zwischen Stuttgart und Nürnberg noch alle RE-Züge komplett mit Bn-Wagen, so nahm deren Anteil im Laufe des Jahres beständig ab. Im Dezember 2017 gab es zwar immer noch RE-Züge die mit Bn-Wagen gefahren werden. Allerdings finden solche Einsätze nur noch ganz selten am Tag statt. 111 168 mit RE 19922 auf dem Weg von Nürnberg über Gaildorf nach Stuttgart zeigte sich am 24. April 2017 bei Block Eichholz im besten Abendlicht mit ihrer Bn-Garnitur.

Eine Renaissance erlebten in Franken die Modus-Wagen. Allerdings kamen nicht mehr komplette Wagengarnituren zum Einsatz. Vielmehr fanden je einmal von Montag bis Freitag Einsätze von Modus-Steuerwagen bei Verstärkungszügen in den Relationen Würzburg - Nürnberg und Sonneberg - Nürnberg statt, wobei eine Garnitur einen RE zwischen Nürnberg und Treuchtlingen stellte. Im Lauf des Jahres 2017 wurden die Steuerwagen noch um einen 2. Klasse Modus-Wagen ergänzt.  Von den ehemals 55 in Dienst gestellten Modus-Wagen sind 17 Wagen für den Einsatz in Gabun modernisiert, wo sie ab 2017 zwischen Libreville und Franceville verkehren.

Die Leistungen der Modus-Wagen in Franken werden wie auch die Leistungen der Baureihe 111 vor Doppelstockzügen, die teilweise mit Bn-Steuerwagen verkehren, schon bald der Geschichte angehören. Spätestens Anfang 2018 werden neu angeschaffte Twindexx-Vario-Triebzüge die Leistungen zwischen Augsburg und Nürnberg bzw. München - Ingolstadt - Treuchtlingen übernehmen. 111 027 mit RB München - Treuchtlingen - Nürnberg am 14. Oktober 2017 bei Dollnstein.

Die Tunnelhavarie in Rastatt führte ab dem 12.08.2017 zur Sperre der Rheintalbahn. Gleichzeitig war die Gäubahn als Umleitungsstrecke zwischen Stuttgart und Horb wegen planmäßiger Bauarbeiten nicht befahrbar. Um den Güterverkehr am Laufen zu halten wurden vielfältige Umleitungen unter anderem über die Südbahn oder die Dieselstrecke Tübingen - Horb gefahren. Ab dem 06.09. stand dann zumindest der Weg über die Gäubahn wieder offen, nachdem die Bauarbeiten eine Woche früher als ursprünglich geplant abgeschlossen worden waren. In der Nacht zum 02.10.2017 konnte dann die Rheintalbahn wieder eröffnet werden. Damit war die Zeit der übergangsweise in Rastatt endenden ICE-Züge vorbei.
Thomas Stoiber gelang am 17. August 2017 das Bild eines Umleitergüterzugs mit der größten Anzahl an Loks, die ihm in diesen 3 Wochen mit Dieselvorspann begegnet ist: HzL V 150 schleppte einen Containerzug von Hectorrail mit den Loks 162.005, 162.003 und der angemieteten 187 008 Richtung Horb. Die Aufnahme entstand im Bf. Kilchberg (bei Tübingen), wo der Zug mehrere Regionalbahnen (im Hintergrund sieht man 650 017) passieren lassen musste.

Nachdem sich der Gotthard-Tunnel bester Gesundheit erfreut, gelang es nun auf deutscher Seite auf der Zulaufstrecke von München über Memmingen nach Lindau immerhin die beiden noch mit mechanischen Stellwerken ausgestatteten Bahnhöfe Stetten und Sontheim am 29.10.2017 auf ein elektronisches Stellwerk umzustellen. 218 156 in orient-roter Lackierung am 27. April 2008 bei der Einfahrt in den Bahnhof Stetten.

Im Dezember fand der angekündigte "größte Fahrplanwechsel" mit den größten Angebotsverbesserung in der Geschichte der Deutschen Bahn statt, nachdem mit dem Fahrplanwechsel am 10.12.2017 die Neubaustrecke München - Berlin vollständig befahrbar war. Mit großem Gezetter verfolgte die Öffentlichkeit die von Pannen geprägte Angebotseinführung. "Echte Bahnfahrer" dagegen sahen die Dinge gelassener. Mit der Umstellung des Fahrplans entfiel auch die Leistung der Metropolitan-Garnitur zwischen Berlin - Nürnberg - Augsburg und München. 101 124 am 5. Oktober 2017 mit Metropolitan-Garnitur Berlin - München kurz vor Treuchtlingen. Foto Stefan Eisenhut.

Zuletzt möchten wir an folgende große Eisenbahnhistoriker bzw. - fotografen, die vielen von uns Vorbild waren bzw. überhaupt erst das Interesse an der "Eisenbahn" geweckt haben, erinnern (in Klammern der jeweilige Todestag):

Carl Asmus: 04.02.2017

Reinhold Breubeck: 01.07.2017

Ludwig Rotthowe: 18.10.2017

Ralf Roman Rossberg: 18.11.2017

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