Deutschlands nördlichster Eisenbahndamm – der Hindenburgdamm

218 184+ 218 157 haben die Insel Sylt mit ihrem AS 77534 bei Morsum-Nösse erreicht. Fotos Stefan Eisenhut

Der knapp elf Kilometer lange Hindenburgdamm verbindet die Nordfriesische Insel Sylt mit dem Festland. Nach vierjähriger Bauzeit wurde dieser am 01.06.1927 eröffnet. Er dient bis heute dem Eisenbahnverkehr und ein Bestandteil der Marschbahn von Hamburg nach Westerland. Ursprünglich eingleisig, ab den 1930er Jahren mit einer Betriebsausweiche versehen, wurde ab den 1950er Jahren zwischen Morsum und Klanxbüll zweigleisig ausgebaut. Bis zum Dammbau gelangte man nur per Schiff auf die Insel Sylt. Mit dem Zug mußte man umständlich via Tönder und Hoyer (diese beiden Städte waren ab 1919 dänisch) anreisen. 1922 verlegte man ein Gleis von Niebüll bis Klanxbüll. 1923 begann man mit dem Dammbau. Zwischen 100 und 1500 Arbeiter trotzten Wind und Wetter sowie dem Watt und verlegten über drei Millionen Kubikmeter Sand und Klei. 120.000 t Steine wurden verarbeitet. Der Damm wurde nach dem damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg benannt, der zusammen mit Reichsbahndirektor Julius Dorpmüller am 1.06.1927 auch die Eisenbahnverbindung eröffnete.  Nach dem Zweiten Weltkrieg, wollte man den Damm umbenennen, so z.B. in Sylt-Damm. Doch es blieb weiter bei der alten Bezeichnung. Der Damm liegt heute im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

Ab 1932 wurden auch Autos mit dem Zug nach Westerland befördert. Täglich wurde auch ein Güterzug gefahren, der auch als Autozug fungierte. Ab 1950 durften die Fahrzeuginsassen auch im Fahrzeug verbleiben. Doch die Autobeförderung boomte in den fünfziger Jahren dermaßen, sodass man 1955 neue Kreuzungsmöglichkeiten schaffte, so z.B. den Betriebsbahnhof Lehenshallig zwischen Niebüll und Klanxbüll. Ab 1960 wurden die Kfz und Lkws nur noch in reinen Autozügen befördert und dies dauert bis heute an. Seit einigen Jahren verkehren diese nun als "Sylt-Shuttle".

2005 hat die Nord-Ostsee-Bahn den Personenverkehr im Nahverkehr übernommen, nur noch im Fernverkehr gelangt die DB auf die Insel.

Der Güterverkehr wird von der NEG (Nordfriesische Eisenbahn Gesellschaft) betrieben, die auch auf ihrere eigenen Strecke Niebüll-Dagebüll Mole den Verkehr versieht.

Neben der Baureihe, die den Sylt-Shuttle vom Bahnhof Niebüll aus befördert, kommen auch bei den IC-Zügen die 218 vom Betriebshof Lübeck zum Einsatz. Die NOB-Züge verkehren mit der ehemaligen NSB Di 6, nun als DE 2700 bezeichnet oder mit der ER 20.

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